8. Mai - Tag der Befreiung

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07.05.2020 Gedenktag als Feiertag?

Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, wurden Deutschland und Europa von 'Krieg, Faschismus und Nazibarbarei befreit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg nimmt diesen Gedenktag zum Anlass, um der 60 Millionen Toten zu gedenken, die die NS-Diktatur das Leben gekostet hat. Gleichzeitig erinnert er an den Wert von Frieden, Demokratie und Humanität.

Der Landesvorsitzende Martin Kunzmann sagte in einer Videobotschaft zum Tag der Befreiung: "Der 8. Mai ist der Tag, an dem wir Deutschen die Chance für einen friedlichen und demokratischen Neuanfang erhalten haben. Wir haben eine große Verantwortung. Dieser müssen wir gerecht werden. Das sind wir den Opfern schuldig. Wir müssen die Erinnerung lebendig halten. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!"

Die Aufarbeitung dieses grauenvollen Kapitels deutscher Geschichte sei schwierig gewesen. Umso wichtiger sei es, den 8. Mai als Tag der Befreiung im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren, mahnte der DGB-Landesvorsitzende. Der DGB Baden-Württemberg unterstützt die bundesweite Petition "Den 8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!", die die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und ihre Ehrenvorsitzende Esther Bejarano initiiert haben. Bejarano hatte als junges Mädchen die KZs Auschwitz und Ravensbrück überlebt.

Kunzmann weiter: "Der braune Sumpf ist nicht ausgetrocknet. Die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten wächst. Antisemitische Übergriffe nehmen zu. Rechtsnationale Abgeordnete sitzen in den Parlamenten. Wir brauchen doch nur in den baden-württembergischen Landtag schauen, wo durch die AfD nazistische Töne inzwischen zur Tagesordnung gehören." Das Relativieren der NS-Verbrechen und des millionenfachen Mordens sei erschreckenderweise in gewissen Kreisen salonfähig geworden. "Zwölf Jahre Nazidiktatur waren kein Vogelschiss der deutschen Geschichte. Und die Soldaten waren keine Helden. Sie wurden ihrer Jugend beraubt. Viele bezahlten mit ihrem Leben."

Letzte Änderung: 07.05.2020