Neuwahlen bei IG Metall

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25.04.2018 An der Spitze in nächster Zeit breiter aufgestellt

Mit großer Mehrheit wurden Gerd Koch (rechts) zum Ersten Bevollmächtigten und Harald Gans zum Kassierer gewählt. Sie bilden nun die neue Doppelspitze.
© Barowski

Odenwald-Tauber. Es war keine gewöhnliche Delegiertenversammlung der IG Metall, die in Werbach stattfand. Denn mitten in seiner Wahlperiode trat Gerd Koch von seinen Funktionen als Erster Bevollmächtigter und Kassierer der IG Metall Tauberbischofsheim zurück. Aber nur, um gleich darauf mit überwältigender Mehrheit als Erster Bevollmächtigter wiedergewählt zu werden. Das hohe Wahlergebnis sei für ihn Ansporn, die IG Metall in den Betrieben im Main-Tauber- und Neckar-Odenwaldkreis noch weiter nach vorn zu bringen, so Koch. Dieser Rücktritt von beiden Funktionen und die Wiederwahl war notwendig, um den Posten des Kassierers abgeben zu können.

Für die nun vakante Position des Kassierers stellte sich Harald Gans zur Wahl. Die Position des Kassierers ist bei der IG Metall der des Ersten Bevollmächtigten gleichzusetzen.

Natürlich war er aufgeregt, ob ihm die vielen Delegierten auch das Vertrauen aussprechen würden, blickte Gans zurück. Grund zur Besorgnis gab es aber nicht. Auch er wurde mit deutlich mehr als 80 Prozent gewählt. "Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Ich war eigentlich von weniger Stimmen ausgegangen. Es zeigt, dass meine Arbeit als Gewerkschaftssekretär bisher nicht so schlecht sein kann", schmunzelte Harald Gans.
Auch Gerd Koch wertete dieses Ergebnis als Vertrauensbeweis für die vorher von Gans geleistete Arbeit. In seiner neuen Funktion ist Harald Gans nun für die Geschäftsplanung und die Finanzen zuständig. Man habe diese Splittung der Aufgaben und Verantwortung vorgenommen, um sich breiter für die steigenden Anforderungen der Zukunft aufzustellen, kommentierte Koch den bewusst gemachten Schritt.

Mit Herausforderungen habe man bei der IG Metall gerade auch jetzt ganz ordentlich zu tun, beispielsweise die Umsetzung der erkämpften Tarifvereinbarungen. Dabei gehe es weniger um die 4,3 Prozent mehr Entgelt, sondern in erster Linie darum, wie die Betriebsräte die Arbeitszeitgestaltung, vor allem die Wahloption auf Reduzierung der Arbeitszeit mitbestimmen können. Unter dem Motto "Wer will, der darf . . ." können IG Metall-Mitglieder unter bestimmten Bedingungen verkürzt arbeiten.
"Außerdem wollen wir die Betreuungsintensität in den Betrieben erhöhen", so der frisch gebackene Kassierer Harald Gans. Diese Steigerung soll im Endeffekt natürlich auch zu mehr Mitgliedern führen.
Einig waren sich Koch und Gans, dass das Potenzial für die Steigerung der Mitgliederzahlen in beiden Landkreisen auf jeden Fall vorhanden sei. "Wir haben allein im Metall- und Elektro-Bereich 15 000 Beschäftigte und zählen 7700 Mitglieder, davon 6200 Betriebszugehörige", erklärte Koch.
Auf die Frage, ob man die 8000-er Mitgliedermarke knacken will, antwortete Harald Gans spontan. "Na, wenn wir das nicht wollten, könnten wir sofort aufhören und zumachen", lachte er.

Grund zur Freude hatte er an diesem Mittwoch allemal, denn vom IG-Metall-Vorstand in Frankfurt kam gerade die Bestätigung der Wahl. hei
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 21.04.2018

Anhang:

Gerd Koch und Harald Gans

Gerd Koch und Harald Gans

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Letzte Änderung: 25.04.2018