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29.01.2015 In 15 Betrieben wird gestreikt

Die zweite Verhandlungsrunde der IG Metall mit den Arbeitgebern ist gescheitert. Jetzt wollen die Metaller ihrem Unmut Luft machen und kündigen Warnstreiks an. Bereits heute wird in Walldürn gestreikt.

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Einen Tag vor dem Beginn der Warnstreiks gibt es noch einiges in der Verwaltungsstelle der IG Metall Tauberbischofsheim zu tun. Da packt auch der Erste Vorsitzende Gerd Koch spontan mit an.

Riesige Stapel mit Schals und Westen türmen sich im Flur der IG Metall-Verwaltungsstelle. Am Montag ist die zweite Verhandlungsrunde der IG Metall mit den Arbeitgebern in Ludwigsburg gescheitert. Begleitet wurden die Verhandlungen mit Aktionen der 5000 Metaller. Auch die IG-Metall Tauberbischofsheim war mit 185 Metallern vor Ort. Doch die Proteste halfen nicht.

Statt geforderten 5,5 Prozent wollen die Arbeitgeber nur 2,2 Prozent mehr Lohn zahlen, bei der Altersteilzeit bestimmen, wer sie nutzen kann und diesen Anspruch vor allem von vier auf zwei Prozent reduzieren. "Von Bildungsteilzeit wollen die gar nichts hören", empört sich der Erste Vorsitzende der IG Metall Tauberbischofsheim, Gerd Koch. Das Angebot der Arbeitgeber sieht er als eine Frechheit an. Das führt nun dazu, dass die IG Metall Baden-Württemberg ab diesen Donnerstag bis einschließlich 11. Februar in über 1000 Betrieben mit insgesamt 230 000 Teilnehmern Warnstreiks durchführen wird. Im Einzugsbereich der Verwaltungsstelle Tauberbischofsheim werden es insgesamt 15 Betriebe sein, an denen zu Warnstreiks aufgerufen wird. Koch rechnet insgesamt mit 4550 Teilnehmern an allen Kundgebungen.

Los geht es heute bei der Firma P&G Braun in Walldürn. Ab 13 Uhr werden sich die Streikenden gemeinsam mit denen der Firma Werkzeugbau in Walldürn vor dem Werktor treffen, um ihrem Unmut über das Arbeitgeberangebot lautstark Luft zu machen. Weitere Warnstreiks sowohl im Neckar-Odenwald-Kreis als auch im Main-Tauber-Kreis werden folgen.

Der Höhepunkt dieser ersten Warnstreikwelle wird am Dienstag, 10. Februar, in Buchen sein. Zahlreiche Metaller aus dem gesamten Verwaltungsgebiet werden sich zu einem Demonstrationszug samt Kundgebung einfinden. Gegen 14 Uhr wird der Zug durch die Innenstadt zum Platz vor dem alten Rathaus führen. Hier findet ab 15 Uhr eine Großkundgebung statt. Hauptredner der Kundgebung wird der IG-Bezirksleiter für Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, sein. Koch rechnet mit rund 1000 Teilnehmern. Nicht ohne Grund habe man dafür Buchen ausgesucht. "Hier gibt es noch zahlreiche Betriebe, die unter Tarif zahlen", erklärte Gerd Koch die Wahl. Am 11. Februar wird es zur dritten Verhandlungsrunde kommen. "Ich hoffe, dass die Arbeitgeber einlenken und sich auf unsere Forderungen zubewegen", wünscht sich Koch. Doch es könnte eine sehr harte Verhandlungsrunde geben- das mutmaßten zumindest die Metaller.

Letzte Änderung: 29.01.2015